Seinen Ursprung hat der Tag der Arbeit in den USA, wo der 1. Mai der sogenannte „Moving Day“ war: Arbeitsverträge wurden traditionell an diesem Tag beendet bzw. neu geschlossen, weshalb die Betreffenden nicht selten umziehen mussten. Im Jahr 1886 fanden erstmals Demonstrationen an eben diesem Tag statt. Dabei forderten Arbeiter*innen die Einführung des 8-Stunden-Tages. Die dort entstandenen Auseinandersetzungen verliefen jedoch gewaltsam und forderten auch Todesopfer.
Bei einem Treffen der internationalen Arbeitervereinigung wurde dazu aufgerufen, an dieses Ereignis zu erinnern und so nahmen am 1.5.1890 erstmals weltweit Arbeiter*innen an den Streiks teil oder legten an diesem Tag ihre Arbeit nieder. Dies hatte teilweise Entlassungen auch zur Folge. Da zu jener Zeit Versammlungsverbot herrschte, wurden stattdessen Ausflüge geplant. Als gemeinsames Erkennungszeichen galt das Tragen einer roten Nelke im Knopfloch. Sie wurde während der französischen Revolution zum Symbol für Unerschrockenheit. Auch in Deutschland wurde zu dieser Zeit der Achtstundentag gefordert und ist seit 1918 gesetzlich festgeschrieben ist.
Kundgebungen am 1.Mai waren geschichtlich betrachtet leider häufiger gewaltbehaftet. So kam es 1929 an diesem Datum aufgrund der Missachtung des damals geltenden Demonstrationsverbotes zu blutigen Auseinandersetzungen mit Toten, Verletzten und Verhafteten. Auch in der Zeit des Nationalsozialismus wurde dieser Tag zu Propagandazwecken missbraucht und es kam infolgedessen im Jahr 1933 zu Ermordungen und Verhaftungen von leitendem Personal, welches den falschen Idealen zum Opfer fiel. Auch Gewerkschaften wurden aufgelöst.
Nach Beendigung des Krieges wurde der 1. Mai ab 1946 durch den alliierten Kontrollrat als Feiertag bestätigt. Oftmals veranstalteten Gewerkschaften Kundgebungen oder Demonstrationen. So gab es auf der Seite Ostdeutschlands Militärparaden und im Westen Deutschlands Maifeiern und Demonstrationen. Diese nahmen jedoch durch die Bildung autonomer Gruppen teilweise ebenfalls gewaltsame Ausmaße an.
Seit 1990 wird der Feiertag im gesamten Land sowie einigen weiteren Ländern begangen. Dieser Tag wird genutzt, um beispielsweise auf notwendige Veränderungen hinsichtlich der Arbeitsbedingungen oder Löhne und Gehälter durch Streiks und friedliche Kundgebungen hinzuweisen.