Gesundheitsvortrag des Lausitzer Seenlandklinikums im MGH Bernsdorf
Am 18. Juni 2025 lud das Lausitzer Seenlandklinikum gemeinsam mit der Stadtverwaltung Bernsdorf und dem MHG zum mittlerweile fünften Gesundheitsvortrag ins Mehrgenerationenhaus ein. Unter dem Motto „Schicht für Schicht wichtig – unsere Haut“ referierte Dr. Kim Christian Heronimus, Chefarzt der Klinik für Dermatologie und Allergologie, über das größte Organ des Menschen: die Haut.
Mit anschaulichen Fakten eröffnete Dr. Heronimus seinen Vortrag: Die Haut eines erwachsenen Menschen misst rund 1,7 Quadratmeter, wiegt zwischen 3 und 10 Kilogramm und erneuert sich vollständig innerhalb von 28 Tagen. Sie dient nicht nur als äußere Hülle, sondern schützt uns tagtäglich vor Umwelteinflüssen, Krankheitserregern, Sonnenstrahlung und Austrocknung. Sie besteht aus insgesamt elf Schichten – die drei wichtigsten davon sind die Oberhaut, die Lederhaut und die Unterhaut.
Anschließend widmete sich Dr. Heronimus dem Thema Verbrennungen. Die wichtigste Erste-Hilfe-Maßnahme sei dabei einfach, aber effektiv: Die betroffene Stelle sofort und ausreichend lange mit kaltem Wasser kühlen – mindestens so lange, bis der Schmerz nachlässt. Blasen sollten keinesfalls geöffnet werden, da sie als natürlicher Schutz dienen. Eindrucksvoll erklärte der Mediziner, dass Schmerzsignale in der Haut mit einer Geschwindigkeit von bis zu 324 km/h weitergeleitet werden – so schnell wie ein Formel-1-Rennwagen.

Für Schmunzeln sorgte eine kleine Exkursion in die Welt der Körperhaare: Jedes einzelne Haar hat einen eigenen kleinen Muskel – verantwortlich für die bekannte Gänsehaut. Und in Richtung der Damen im Publikum betonte Dr. Heronimus augenzwinkernd: „Es gibt kein Mittel gegen Cellulite – sonst hätten Promis keine.“
Im nächsten Abschnitt des Vortrags lag der Fokus auf einem ernsten Thema: Sonneneinstrahlung und ihre Folgen. UV-Strahlung führt nicht nur zu frühzeitiger Hautalterung, sondern ist auch Hauptursache für Hautkrebs. Besonders gefährlich ist dabei der sogenannte schwarze Hautkrebs (malignes Melanom), der sich schnell in Organe und Lymphknoten ausbreiten kann. Die Dramatik: Er entsteht oft bereits in jungen Jahren, wird aber meist erst 30 bis 40 Jahre später sichtbar.
Dr. Heronimus appellierte eindringlich: „Sonne ist alles andere als gesund.“ Er empfiehlt, Kindern frühzeitig einen bewussten Umgang mit Sonnenstrahlen beizubringen – besser Schatten suchen als sich bräunen. Denn jede Form der Bräune ist eine sichtbare Schädigung der Haut. Besonders ans Herz legte er den Einsatz von UV-Schutzkleidung – am besten mit einem Schutzfaktor von 300 – und breitkrempigen Hüten. Ein herkömmliches weißes Baumwollshirt hat im Vergleich lediglich einen UV-Schutz von 2, der bei Nässe nahezu auf null sinkt.
Auch Sonnencremes bieten Schutz – sofern richtig angewendet. Dr. Heronimus erläuterte:
- Lichtschutzfaktor 30 schützt ca. 80 % der UV-Strahlen
- LSF 50 schützt etwa 95 %
- LSF 100 schützt ca. 97 %, ist aber teuer und nur in Apotheken erhältlich
Die empfohlene Menge? Eine haselnussgroße Portion für das Gesicht und ein ganzes Schnapsglas für den Körper – und das mehrfach am Tag! Der Experte beruhigte: Es spielt keine Rolle, ob die Creme teuer oder günstig ist – bei gleichem Lichtschutzfaktor bieten alle denselben UV-Schutz. Unterschiede bestehen lediglich in der Qualität der pflegenden Inhaltsstoffe.
Ein anschaulicher Tipp, den die Gäste mitnehmen konnten, war die sogenannte Schattenregel: Ist der eigene Schatten länger als man selbst, ist die Sonneneinstrahlung weniger intensiv. Ist er kürzer, ist Vorsicht geboten – dann ist die UV-Belastung besonders hoch. Und selbst bei bewölktem Himmel kommen bis zu 90 % der Strahlen durch.

Zum Abschluss sprach Dr. Heronimus über Leberflecken. Die Bezeichnung leitet sich von ihrer farbigen Ähnlichkeit zur Leber ab. Jeder Mensch sollte seine Muttermale regelmäßig – idealerweise zweimal im Jahr – selbst oder professionell kontrollieren lassen. Ab einer Größe von 5 mm oder bei sichtbaren Veränderungen empfiehlt sich ein Besuch beim Hautarzt. Dieser kann mit Spezialinstrumenten (z. B. einem Dermatoskop) auffällige Hautveränderungen frühzeitig erkennen.
Dr. Heronimus fasste zusammen: „Der beste Schutz vor Hautschäden ist die Vermeidung direkter Sonne, Kleidung mit UV-Schutz und regelmäßiges Eincremen.“
Mit einem herzlichen Applaus endete ein spannender und äußerst informativer Vortrag – ein gelungener Beitrag zur Gesundheitsbildung in unserer Region.