Schon am Nachmittag lag eine erwartungsvolle Ruhe über dem Mehrgenerationenhaus. Der Raum war liebevoll vorbereitet, der Einkauf mit frischen Zutaten wartete in der Küche auf seinen Einsatz, die Kochstationen glänzten – bereit für ein ganz besonderes gemeinsames Erlebnis. Nach und nach trafen die ersten Kinder ein, aufgeregt, neugierig und voller Tatendrang. Kurz darauf folgten die erwachsenen Teilnehmer des Kochtreffs. Ein erstes vorsichtiges Beschnuppern, kleine neugierige Blicke, dann das erste Lächeln – man spürte sofort, dass heute etwas Schönes entstehen würde.
Zum ersten Mal kochten die „Kochpiraten“ – die Kinderkochgruppe des MGH – gemeinsam mit dem Kochtreff der Erwachsenen. Ein lang gehegter Wunsch wurde Wirklichkeit: ein echtes generationsübergreifendes Kochabenteuer, das zeigt, wofür das Mehrgenerationenhaus steht – für Begegnung, Miteinander und gemeinsames Lernen. Zusammen mit der Verbraucherzentrale Hoyerswerda entstand die Idee und alle waren sofort begeistert.
Kochtreffleiter Ernst Nickich zauberte dafür ein stimmiges, saisonales Vier-Gänge-Menü, das Groß und Klein gleichermaßen begeisterte. Eine cremige Kürbissuppe machte den Anfang, gefolgt von knusprigen Spaghetti-Muffins. Als Hauptgang lockte zartes Honig-Senf-Hähnchen mit duftendem Reis und zum krönenden Abschluss gab es ein himmlisches Bratapfel-Vanille-Dessert – passend zum Apfeljahr.
19 Teilnehmer waren dabei – neun Kinder und zehn Erwachsene. In vier gemischten Gruppen, jeweils mit zwei bis drei Kindern und ein bis zwei Erwachsenen, wurde geschnippelt, gerührt, erklärt und ausprobiert. Während in der Küche Vorspeise und Hauptgang entstanden, wurden in der Kaffee-Ecke Suppe und Dessert gezaubert. Die Atmosphäre war voller Leben: Lachen hallte durch den Raum, konzentrierte Gesichter beugten sich über Schneidebretter und überall wurden Tipps und kleine Geheimnisse ausgetauscht.
Wie trennt man eigentlich Eier? Worauf achtet man beim Spaghetti-Kochen? Warum spritzt heißes Fett beim Hähnchenbraten und wie schützt man sich? Die Erwachsenen erklärten mit Geduld und Freude, die Kinder hörten aufmerksam zu und probierten mutig selbst aus. Man konnte förmlich sehen, wie stolz sie auf ihre Aufgaben waren.
Nach rund anderthalb Stunden war das Essen pünktlich fertig. Während die letzten Töpfe brodelten, lernten die Kinder, wie ein Tisch für ein Vier-Gänge-Menü gedeckt wird – denn zu echten Kochpiraten gehört nicht nur das Kochen, sondern auch das Servieren und das Aufräumen am Ende.
Um 17:45 Uhr war es so weit: Alle nahmen gemeinsam Platz. Die Kinder servierten ihr selbst gekochtes Essen und erzählten, wie es entstanden war. Neugierige Blicke, begeisterte „Ohh, das riecht gut!“-Momente, herzliche Gespräche – und überall strahlende Gesichter. Eine gute Dreiviertelstunde wurde gemeinsam geschlemmt, geredet und gelacht. Die Teller waren am Ende blitzblank leer. Ein besseres Kompliment gibt es nicht.
„Das können wir wieder machen!“, riefen die Kinder begeistert. Und sofort kam das zustimmende Lächeln der Erwachsenen: „Uns hat es sehr gut gefallen – wir wären wieder dabei.“ Die Idee ist es nun, einmal im Quartal ein Generationskochen anzubieten.
Dieses Generationenprojekt war ein voller Erfolg – ein Abend voller Freude, Wertschätzung und gemeinsamer Erlebnisse. Ein großes Dankeschön an alle, die dabei waren und dieses kleine Experiment zu einem wunderbaren Miteinander gemacht haben. Es wird sicher nicht das letzte Mal gewesen sein.
