Heide – Was nach der Kohle übrig blieb…

Im Jahr 2020 gab es gleich mehrere Jubiläen im Wiednitzer Ortsteil Heide zu feiern. 110 Jahre waren es her, seit die Siedlung und die Brikettfabrik Heye erbaut wurden. Der Geburtstag des Architekten der Siedlung Heye – Georg Heinsius von Mayenburg – war 150 Jahre her, sein Todestag 90 Jahre. Trotzdem gab es nichts zu feiern. Corona stoppte das öffentliche Leben und der Ortsteil Heide selbst sah äußerst trostlos aus. Überall Verfall. Nach der Wende wurde die Fabrik sowie dazugehörige Gebäude abgerissen. Nur wenig erinnert heute noch an das Zeitalter der Kohleindustrie. Die Erinnerungsstätte „Straße der Besten“ sah noch Anfang 2020 verrostet und sehr ungepflegt aus.

Karl-Heinz Weigel (Ortschronist von Heide) und Thomas Mansfeld (Ortschaftsrat Wiednitz) nahmen sich der Aufgabe an und starteten eine Spendensammlung. In kurzer Zeit kamen Geld- und Sachspenden zusammen. Mit einer Handvoll unglaublich fleißiger, freiwilliger Helferinnen und Helfer wurde die Erinnerungsstätte entrostet und gestrichen, eine Schautafel aufgestellt und es wurden Blumen am Findling in Heide gepflanzt.

Durch zahlreiche Aktionen haben wir zuletzt auf die Siedlung und die Erinnerungsstätte aufmerksam gemacht: der Findling wurde 2021 zu „Deutschlands größtem Osterei“, eine Fotoausstellung über Heide wurde zum Bergmannstag gestaltet und zog viele Besucher an. 

Auch wenn der Verfall der Siedlung Heide vermutlich nicht aufzuhalten ist, kann man doch die Geschichte des Ortes bewahren und versuchen das Wohnumfeld im Ortsteil etwas zu verschönern und aufzuwerten. 

Unser kleines Team will auch Vorbild für andere Orte sein und Anregung geben im eigenen Lebensumfeld mal nach links und rechts zu sehen und einfach mal „anzupacken“. „Jemand müsste mal was machen…“ ist der falsche Ansatz. Selber machen ist gar nicht so schwer. Wer bei uns ab und zu mal mitmachen möchte, kann sich gern bei uns melden oder startet vielleicht einen eigenen „Ortsverschönerungsverein“. Wir würden uns freuen, wenn unser Beispiel Schule macht.

Noch eine Bitte: Vielleicht hat noch jemand Fotos, Unterlagen oder auch alltägliche Dinge aus der Brikettfabrik oder aus Heide: Vielleicht von den Eltern oder Großeltern, die dort einmal gewohnt oder gearbeitet haben. Wir würden uns freuen, wenn wir die Sachen für das Heide-Archiv nutzen und so für die Nachwelt bewahren könnten. Einfach bei uns melden. Vielen Dank!

Thomas Mansfeld

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