100 Jahre Rathausgeschichte Bernsdorf

Im Jahre 1438 wurde Bernsdorf erstmals erwähnt, als Rittersitz mit einem Gut des Besitzers Hans Rede oder Rode. In der Folgezeit wechselte der Besitzer sehr oft. Darunter sind sehr viele bekannte Namen des Oberlausitzer Adels, wie von Nostiz, von Metzrad, von Kalkreuth, von Nadelwitz oder von Gersdorf.

Auf dem Bild ist Leutnant a.D. Otto Schulze zu sehen. Er war der Bevollmächtigte seiner verwitweten Mutter Natalie Schulze. Diese wurde 1889 die Besitzerin des Gutes. 1905 hat Schulze sich wegen finanzieller Schwierigkeiten erschossen und nur wenige Tage später starb auch seine Mutter. Das Gut wurde von den Erben für wenig Geld an Herrmann d´Heureuse verkauft. Dieser verkaufte das Gut 1911 an den Rumänen Tudor Dumitrescu.

Tudor Dumitrescu erwarb das Gut 1911 und baute es ab 1912 komplett um. An allen vier Seiten wurde die umkleidete Mansarde beseitigt und der erste Stock bekam Balkone und ein Walmdach. An der Vorderfront wurde ein Eingangsvorbau angebaut und auf der Parkfront wurde eine zweiflügelige Geschwungene Freitreppe angebaut. Diese wurde später wieder abgerissen, da sie baufällig war.

Das Rittergut wird zum Gemeindebesitz

Rückansicht (Parkseite); Gemeindevorsteher Heinrich Popella (sitzend; 18.7.1911 – 08.1933) mit seinen Mitarbeitern.

Seit Oktober 1921 liefen die Verhandlungen und am 17.08.1922 kaufte die Gemeinde das Rittergut für die relativ niedrige Kaufsumme von 1,5 Millonen Mark. Das Gut hatte eine Größe von 115,5 Hektar. Zum Kauf des Arials gehörte viele Gebäude und besonders das Schloss. Beschlossen wurde, die untere Etage links vom Haupteingang der Gemeindeverwaltung als Diensträume zur Verfügung zu stellen.

Gut oder Schloss?

Wie auf der Postkarte zu sehen ist, wurde das heutige Rathaus als Schloss bezeichnet. Das Haus hatte damals ein hohes Mansarddach wie man auf Fotografien und Gemälden aus der Zeit um 1900 sehen kann.

1835 tauchte die Bezeichnung Schloss für das Gutsgebäude zum ersten Mal in einem „Handbuch zu dem Altas von Preußenauf. Ebenfalls ist in diesem Handbuch zu erkennen, dass Bernsdorf zu dieser Zeit ein Dorf mit einem Schloss, einem Vorwerk, einer Wassermühle, einem Sägewerk, einer Eisenhütte, einem Forsthaus und 32 Häusern war und 200 Einwohner hatte.

Handbuch zu dem Atlas von Preußen in 27 Karten; oder geographisch-statistisch-topographische Beschreibung der preußischen Monarchie und Verzeichnisse sämtlicher Ortschaften derselben. Erstes Band A-E, Erfurt 1835, S. 226


Das Gutshaus und der Wirtschaftshof bildeten zwei voneinander getrennte Komplexe. Links vor dem Tor, befand sich Ende des 19 Jahrhunderts ein Pferdestall für die Kutschpferde. Hinter der Mauer vorn links war die Gutsgärtnerei. Hier befindet sich heute hinter der noch vorhandenen Mauer die Gärtnerei Nieswand.

Die Sanierung

2011 wurde das Rathaus leergezogen und für die Sanierung vorbereitet. Das Rathausschild wurde abmontiert und an der Freien Oberschule angebracht, da hier das Rathaus in der Zwischenzeit untergebracht war. Beim Auszug fand man ein paar Schätze wie diese Porzellanfigur und hinter der Verkleidung eines Wandschrankes fand man eine Zeitung von 1839, die als Makulatur diente.

Die Sorge um den Torbogen

2011 kursierten Gerüchte in der Stadt, dass der Torbogen abgerissen werden soll. In einer Sitzung des Stadtrates wurde damals gesagt, das dem nicht so sei, aber dass sich Probleme anbahnen. Durch den damaligen Abriss des benachbarten Gebäudes, sei der Torbogen so verzogen, dass sein Einsturz drohte.

Durch eine Initiative eines Bernsdorfer Stadtrates und durch Spenden war der Wiederaufbau des Torbogens 2018 möglich.

Im September 2013 wurde das Rathaus nach der Sanierung wiedereröffnet.

Später wurden auch die Kellerräume des Rathauses saniert und aufgearbeitet. Man sagt es gibt einen unterirdischen Gang nach Wiednitz. Dieser wurde aber bis heute nicht gefunden. Ein solcher Gang wäre ca. zwei Kilometer lang und hätte den Schlossteich und die sumpfigen Wiesen unterqueren müssen.

Gemälde des Bernsdorfer Malermeisters Helmut Drewitsch

Quelle: AG Stadtgeschichte und Stadtverwaltung Bernsdorf

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Foto: Sandro Schneider

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